Ausgewähltes Thema: Wesentliche rechtliche Anforderungen für neue Unternehmen
Gründen ist aufregend – und rechtlich anspruchsvoll. In diesem Leitfaden zeigen wir verständlich und praxisnah, welche Pflichten neue Unternehmen kennen müssen, um sicher zu starten. Abonnieren Sie unseren Blog, stellen Sie Fragen und teilen Sie Ihre Gründungserfahrungen in den Kommentaren.
Die richtige Rechtsform wählen
Haftung, Kapital und Verwaltungspflichten im Vergleich
GbR, UG oder GmbH? Während die GbR schnell gegründet ist, haften Gesellschafter persönlich. UG und GmbH begrenzen die Haftung, bringen jedoch Stammkapital, notarielle Beurkundung und strengere Buchführungspflichten mit. Planen Sie realistisch, bevor Sie unterschreiben.
Gewerbeanmeldung, Handelsregister und Transparenzregister
Die meisten gewerblichen Tätigkeiten melden Sie beim Gewerbeamt an. Kapitalgesellschaften benötigen zusätzlich den Eintrag ins Handelsregister. Prüfen Sie branchenspezifische Erlaubnisse, bevor der Betrieb offiziell startet, und notieren Sie Fristen für Nachmeldungen sorgfältig.
Gewerbeanmeldung, Handelsregister und Transparenzregister
Halten Sie Personalausweis, Gesellschaftsvertrag, Notarielle Urkunde, Gesellschafterliste, Miet- oder Nutzungsvertrag sowie ggf. Meisterbrief, Konzessionen oder polizeiliche Führungszeugnisse bereit. Ein strukturierter Dokumentenordner spart Wege und verhindert unangenehme Rückfragen.
Verträge, AGB und Impressumspflichten
AGB verständlich und wirksam gestalten
AGB müssen transparent, fair und individuell passend sein. Vermeiden Sie überraschende Klauseln, sorgen Sie für klar geregelte Zahlung, Haftung, Gewährleistung und Gerichtsstand. Testen Sie Formulierungen mit echten Kundenszenarien, bevor Sie sie ausrollen.
Musterverträge sind nur ein Anfang
Vorlagen helfen, ersetzen aber keine Anpassung an Ihr Geschäftsmodell. Regeln Sie Leistungsumfang, Abnahme, Änderungswünsche, Termine, geistige Eigentumsrechte und Vertraulichkeit präzise. Ein kurzer Review durch eine Fachperson verhindert teure Missverständnisse.
Impressum und Anbieterkennzeichnung
Websites und Social-Media-Präsenzen brauchen ein vollständiges Impressum. Nennen Sie Rechtsform, Vertretungsberechtigte, Registerangaben, Kontakt, USt-IdNr. und Aufsichtsbehörden, falls erforderlich. Überprüfen Sie regelmäßig, ob sich Daten oder Zuständigkeiten geändert haben.
Datenschutz nach DSGVO pragmatisch umsetzen
Erheben Sie nur Daten, die Sie wirklich brauchen. Dokumentieren Sie Zwecke, Rechtsgrundlagen, Speicherfristen und Schutzmaßnahmen im Verzeichnis. Diese Übersicht hilft bei Kundenfragen, internen Prozessen und möglichen Prüfungen durch Aufsichtsbehörden.
Datenschutz nach DSGVO pragmatisch umsetzen
Mit Tools und Dienstleistern brauchen Sie Auftragsverarbeitungsverträge. Prüfen Sie Serverstandorte, Verschlüsselung, Zugriffskonzepte und Backups. Ein Sicherheitsbaseline-Dokument schafft Klarheit und trainiert das Team für den verantwortungsvollen Umgang mit personenbezogenen Daten.
Steuern, Rechnungen und Buchhaltungspflichten
Prüfen Sie, ob die Kleinunternehmerregelung sinnvoll ist oder ob Vorsteuerabzug attraktiver wäre. Beantragen Sie rechtzeitig die USt-IdNr., beachten Sie Leistungsorte, Reverse-Charge und korrekte Rechnungspflichten, damit Zahlungen nicht ins Stocken geraten.
Arbeitsverträge, Befristung und Mindestlohn
Verträge sollten Aufgaben, Arbeitszeit, Vergütung, Nebentätigkeiten, Vertraulichkeit, IP-Regelungen und Probezeit klar regeln. Beachten Sie Befristungsgründe, Mindestlohn und Urlaubsansprüche. Ein kurzes Onboarding-Gespräch klärt Erwartungen und reduziert spätere Konflikte spürbar.
Anmeldung bei Krankenkassen und Berufsgenossenschaft
Melden Sie Mitarbeitende bei der Krankenkasse an, führen Sie ELStAM, zahlen Sie Sozialbeiträge fristgerecht und schließen Sie sich der zuständigen Berufsgenossenschaft an. Dokumentierte Prozesse schützen vor Versäumnissen und zeigen Verantwortung gegenüber Ihrem Team.
Arbeitsschutz pragmatisch organisieren
Erstellen Sie eine Gefährdungsbeurteilung, benennen Sie Verantwortliche, schulen Sie Ersthelfer und sorgen Sie für ergonomische Arbeitsplätze. Kleine Routinen, regelmäßige Unterweisungen und klare Notfallpläne schaffen Sicherheit ohne Bürokratieüberlastung im jungen Unternehmen.
Marken, Designs und Domainnamen schützen
Prüfen Sie früh, ob Name und Logo kollisionsfrei sind. Nutzen Sie Datenbanken des DPMA und EUIPO. Eine kluge Klassenwahl schützt Kernleistungen. Dokumentieren Sie Nutzung, damit Ihre Marke im Streitfall stark und verteidigungsfähig bleibt.
Marken, Designs und Domainnamen schützen
Schützen Sie wiedererkennbare Produktformen über Designregistrierungen. Achten Sie bei Bildern, Fonts und Code auf Lizenzen. Klare Rechteketten in Verträgen vermeiden spätere Diskussionen über Eigentum an kreativen Ergebnissen und sichern langfristige Handlungsfreiheit.